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Buchtipps

»Von all den guten Gründen zu sterben, und von all den viel besseren, am Leben zu bleiben.« Hella, 69, will sterben. In der Schweiz, in einem Krankenhaus. Also macht sie sich auf den Weg. Diese letzte Fahrt wird ihr alter Passat schon noch schaffen. Doch kaum auf der Autobahn, fällt etwas Schweres auf die Motorhaube ihres Wagens. Juli, 15, wollte sich von der Autobahnbrücke in den Tod stürzen. Jetzt ist sie nur leicht verletzt – und steigt zu Hella ins Auto. Zwei Frauen mit dem Wunsch zu sterben – doch wollen sie zusammen noch, was ihnen einzeln als letzte Möglichkeit erschien?

Bastian Schweinsteiger, der Held des WM-Finales 2014 in Rio, ist auch der Held des neuen Romans von Martin Suter. Der Autor erzählt uns Wahres und fast Wahres aus dem Leben des Mannes, dem es nicht in die Wiege gelegt war, alles zu erreichen, was man als Fußballer erreichen kann. Und er verrät uns auch, wie Basti dennoch so erfolgreich wurde. Nur so viel sei verraten: nicht aus Ehrgeiz. Aus Freude am Erfolg.

Freiburg im Breisgau, 2018: Nach einem Schlaganfall spricht Miriams hochbetagte Großmutter plötzlich französische Worte - eine Sprache, die sie angeblich nie gelernt hat. Miriam erkennt schnell, dass Klara weit mehr verbirgt, doch alle Nachfragen finden kein Gehör. Was genau passierte im Leben ihrer Großmutter? Warum verließ sie Freiburg und ging im Dezember 1949 überstürzt nach Konstanz? Miriams Suche nach Antworten führt sie bis in die Bretagne, immer auf der Spur eines jahrzehntelang gehüteten Familiengeheimnisses.

Vierzehn Gäste. Alle haben ein Geheimnis. Und nicht alle werden die Insel lebend verlassen. Eine abgelegene Insel vor der wilden Küste Irlands: An einem Sommertag versammeln sich Familie und alte Freunde, um die Hochzeit von Julia und Will zu feiern. Alles ist bis ins kleinste Detail geplant, es soll ein rauschendes Fest werden - doch der Wind dreht, und ein heftiger Sturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab. Bald macht das Gerücht die Runde, dass dieser Ort ein schreckliches Geheimnis verbirgt.

Es ist nie zu spät, dem eigenen Leben eine neue Richtung und einen neuen Sinn zu geben. Das zeigt Anne Tyler eindrücklich am Beispiel ihrer Protagonistin Willa Drake. Wie diese nach Jahrzehnten des Schattendaseins plötzlich den Weg in die Selbstbestimmung findet und dabei regelrecht aufblüht, liest sich spannend, unterhaltsam und inspirierend zugleich.   Weitere Buchempfehlungen von Iris Hackelberg 

Sorj Chalandons Roman ist zum einen eine Hommage an die 42 Bergleute, die am 27. Dezember 1974 beim Grubenunglück in Liévin ums Leben kamen. Die sehr realistischen Beschreibung des harten Arbeitsalltags ist beeindruckend. Zum anderen ist es eine Reflexion über Schuld, Sühne und Erinnerung, eingewoben in die sehr persönliche Geschichte der fiktiven Hauptfigur. Sprachlich wunderbar, hervorragend recherchiert und mit einer großartigen Wendung versehen, hat mich "Am Tag davor" nachhaltig berührt und beeindruckt.  

Auf dem Weg zum Jugendschachturnier wird die 13-jährige Elissa entführt. Als sie erwacht, liegt sie in einem dunklen Keller. Ihre Situation scheint aussichtslos - bis Elijah ihr Verlies entdeckt und sie heimlich zu besuchen beginnt. Elijah ist ein Einzelgänger, der mit seinen Eltern in einer abgeschiedenen Hütte im Wald lebt. Er kennt keine Handys und kein Internet, aber er weiß, es ist nicht richtig, dass Elissa gefangen gehalten wird; er weiß, er sollte jemandem davon erzählen. Aber er weiß auch, dass sein Leben aus den Fugen geraten wird, wenn die Wahrheit ans Licht kommt.

Wie hält man das Glück der eigenen Eltern aus? Vierzig glückliche Ehejahre: Für die vier erwachsenen Sorenson-Schwestern sind ihre Eltern ein nahezu unerreichbares Vorbild - und eine ständige Provokation! Wendy, früh verwitwet, tröstet sich mit Alkohol und jungen Männern. Violet mutiert von der Prozessanwältin zur Vollzeitmutter. Liza, eine der jüngsten Professorinnen des Landes, bekommt ein Kind, von dem sie nicht weiß, ob sie es will. Und Grace, das Nesthäkchen, bei dem alle Rat suchen, lebt eine Lüge, die niemand ahnt.

Ein literarischer Thriller aus Schottland, nominiert für den Booker-Preis 2015. Schauplatz ist ein verschlafenes Bauerndorf an der Westküste im Sommer des Jahres 1869, das von einem brutalen Gewaltverbrechen erschüttert wird. Durch seinen gekonnten Aufbau spielt das Buch mit den Sympathien des Lesers: Im Ersten Teil erfahren wir die Geschichte des jungen Mörders, von diesem selbst verfasst und so einnehmend geschrieben, dass man als Leser ganz auf seiner Seite ist.

Aus dem Klappentext: "Vierzehn Jahre leben sie jetzt am Rande eines Trailerparks, Pearl vorne, ihre Mutter auf der Rückbank eines umwucherten alten Autos. Draußen ist die Welt den Waffen verfallen, doch im Ford Mercury lernt Pearl das Träumen. Bis ein schöner Mann und seine Pistolen alles verändern." Eine herzzerreißende Geschichte, in poetischer Sprache erzählt - großartig!   Weitere Buchempfehlungen von Iris Hackelberg